Erlebnistagebuch Argentinien / Cile |
Santiago - (San Pedro de Atacama) - Arica (17.03.2007 - 12.04.2007) |
Von Santiago de Chile reisen wir wieder nach Argentinien. Statt der PanAmericana locken uns noch etliche Kilometer Piste auf der Ruta 40. Nach Salta bekommen wir unsere guten Offroadreifen von Buenos Aires aus geschickt. Aus meteorologischen Gründen haben wir unsere Route mal wieder geändert. Wir werden erst durch Chile nach Norden bis nach Peru fahren und dann auf dem Rückweg durch Bolivien kommen (direkter Weg Santiago - Arica 2100km). San Pedro de Atacama ist eine Oase in der Atacama-Wüste, auf 2443 m Höhe. Er bekommt sein Wasser vom Rio San Pedro, der aus den Anden kommt und kurz hinter dem Ort im Salar de Atacama versickert. Arica liegt im Norden Chiles nahe der Grenze zu Peru. Sie wird
auch die Stadt des "ewigen Frühlings" genannt. Es herrscht Wüstenklima.
Die Temperaturen schwanken um 19°. Es regnet fast nie. Trotzdem ist es
hier grün, weil die Stadt von den Anden mit Wasser versorgt wird. |
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Arica gehörte nach den Unabhängigkeitskriegen in Südamerika zunächst zu Peru. Nach der Entdeckung reicher Salpetervorkommen in der Atacamawüste kam es zum Salpeterkrieg zwischen Peru, Bolivien und Chile. Nach schweren Kämpfen konnten die Chilenen 1880 Arica und die von den Peruanern bis dahin gehaltene Festung auf dem Morro, dem Felsen oberhalb des Hafens der Stadt, erobern. Nach Beendigung des Krieges 1883 wurde Arica dem chilenischen Staatsgebiet endgültig angegliedert. Trotzdem blieben Arica und die knapp 60 Kilometer nördlich gelegene, peruanische Stadt Tacna bis 1929 ein umstrittenes Gebiet. |
Auf dem Weg von Santiago aus über die chilenisch/argentinische Grenze nach Mendoza kommen wir am berühmten Cerro Aconcagua vorbei. Es soll der Berg sein, der bei solcher Höhe am Leichtesten zu besteigen ist. Der Normalweg führt allerdings von uns aus gesehen auf der Rückseite zum Gipfel. | |
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An der Puente del Inca bricht die Dämmerung über uns herein und so beschließen wir, in einem Hostal mit Berghüttencharme zu übernachten. Das Dorf selbst wirkt sehr verlassen. | ![]() |
Da unser Hostal direkt an der Puente del Inca liegt, bekommen wir diesen farbenfrohen Ort im schönen Morgenlicht zu sehen. Diese natürliche geologische Formation ist Teil des alten Inka-Trails. | |
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Wir fahren über Mendoza nach San Juan. Dort versuchen wir auf einen Campingplatz
zu übernachten. Doch ohne die schriftliche Genehmigung des Bürgermeisters
geht dies nicht. Natürlich ist Sonntag, daher ist es uns zu mühsam, den
Bürgermeister zu suchen. Also fahren wir weiter. Doch dann kam erst mal
lange Zeit gar nichts. Es wurde dunkel und die Orte, die in unseren Karten
eingezeichnet waren, kamen nicht. Also haben wir irgendwo am Wegesrand unser
Zelt aufgeschlagen. Erst am nächsten Morgen haben wir festgestellt, dass der Platz richtig gut war. |
Ein paar Kilometer weiter war dann klar, warum wir die Orte nicht finden konnten. Außer dem Ortsschild und ein paar Ruinen war nichts mehr vorhanden. Diese Ortschaften lebten einst alle von der heute längst verfallenen Bahnlinie. Seit diese nicht mehr in Betrieb ist, sind auch die Ortschaften verlassen. | ![]() |
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Wir sind überrascht, wie schön diese Häuser gebaut sind. Ihnen fehlt zwar das Dach, aber solch sorgfältig verarbeitete Steinhäuser haben wir sonst in Argentinien nicht zu sehen bekommen. |
Leider verabschiedet sich die Benzinpumpe von Christines AT. Nachmittags, wenn die gesamte Maschine heiß ist, braucht sie alle 20 km eine Abkühlung. Bei einer dieser Pausen treffen wir Paul und Hiko. Sie betreiben in Kolumbien ein Hostal und sind auf dem Weg heim. | ![]() |
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Auf vielen km ist die Ruta 40 schon asphaltiert und nicht mehr die Herausforderung, die sie mal war. |
Da liegt sie wieder. Direkt nach der Wasserdurchfahrt war der Sand butterweich. Aber Christine hat ihre AT ebenso weich abgelegt. |
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Doch schnell wird es wieder sehr trocken. |
Mal wieder eine sehr schöne Gedenkstätte für die Diffunta Correa, nebenbei bekommt Christines AT mal wieder ein wenig Schatten zur Abkühlung. | ![]() |
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Eine wilde, atemberaubende Landschaft. Endurogenuss pur, ... |
... mit tollen Ausblicken auf wunderliche Seenlandschaften, ... | ![]() |
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... dann mal wieder ganz zahm, ... |
... manchmal auch mit viel Verkehr und entsprechend staubig ... | ![]() |
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... und immer wieder kleinere Wasserdurchfahrten. |
Gen Norden wird es dann wieder asphaltiert, aber nicht minder schön. Eine Landschaft wie gemalt. | ![]() |
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Schon vor Cafayate beginnen weite Weinlandschaften. Im Ort riecht es nach neie Woi", aber den trinkt man hier leider nicht. |
Kurz vor Cafayate liegen die Ruinen von Quilmes. Die Befestigungsanlage wurde vom gleichnamigen Indianerstamm erbaut, um gegen die angreifenden Spanier zu widerstehen, was jedoch am Ende nicht gelang. | ![]() |
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Hier bekommt Christine landestypischen Haarschmuck eingeflochten. |
Kurz hinter Cafayate verlassen wir die Ruta 40 und fahren durch die Quebrada de Cafayate. Eine einmalige Landschaft aus farbigen Sandstein, aberunheimlich weich. Bis zu richtig festem Gestein fehlten noch einige 1000 Jahre Druck. | ![]() |
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Uhhhps, bald schon daheim? Nur noch 64 km! |
Eine der Attraktionen in der Quebrada ist des Amphitheater, ein natürlicher
Trichter, von Wasser, Sand und Wind geformt mit einer herrlichen Akustik.
Hier treffen wir auf zwei sehr begabte Musiker, die mit Flöte und Gitarre Stücke spielen, die von einem Argentinier komponiert wurden und eine Mischung aus französischen Barock und lokalen Rhythmen sind. |
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Von Salta aus geht es am Tren a las nubes" (Zug aus den Wolken)
entlang. Lange Zeit fahren wir unter dicken Wolken. Doch pünktlich zu den Kakteenfeldern sind wir über den Wolken und die Sonne scheint. |
Die Straße windet sich in herrlichen Kurven am Berg entlang. Wir genießen diese Strecke sehr! | ![]() |
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In San Antonio de los Cobres finden wir ein kleines Hostal mit Parkmöglichkeit. Wir sollen einfach in die Eingangshalle fahren! |
Naja, für diese Parkmöglichkeit sind wir einfach zu breit. Daher parken wir hinter dem Haus. | ![]() |
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Typisch argentinische Neubausiedlung mit Einfamilienhäusern, sie sehen überall gleich aus. |
Später am Abend quartieren sich 4 weitere Africa Twin Fahrer und zwei Sozias im gleichen Hostal ein. Gemeinsam verleben wir einen sehr netten Abend mit etwas kurzatmigen Geschichten, aber was will man auf 3.800 m auch erwarten. | ![]() |
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Auf fiesen Wellblech- und Sandpisten geht es zum Viadukt des Tren a las nubes. |
Es geht immer höher hinaus und die Luft wird nicht nur dünner, sondern auch immer trockener. Hier sind wir bereits auf 4.560 m. | ![]() |
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Unser GPS geht hier sehr genau. Nur ein Meter Abweichung! |
Die Ruta 71 , die zum Paso de Jama führt, geht über einen kleinen Salzsee. | ![]() |
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Wir folgen den Spuren der LKWs. Wo ein LKW noch fahren kann, da sollten wir keine Probleme haben. Es ist relativ trocken, aber stellenweise auch schlammig, so dass Christine mal wieder in der horizontalen parkt, aber der weiche Schlamm federt alles gut ab. |
Der Paso de Jama ist in der Karte mit 4.400 m angegeben. Die Grenzstation liegt nur auf 4.200m und von dort sind es noch 160 km bis nach San Pedro de Atacama. Der Grenzer gibt und die Auskunft, dass es erst noch höher geht und dann steil bergab nach San Pedro de Atacama. Doch es geht noch 100 km höher, bis auf 4.828 m (laut GPS). Dort oben meint man fast, der Kopf würde im Helm platzen. Wir waren sehr froh, als es endlich wieder runter ging. Noch glücklicher waren wir, dass San Pedro nur auf 2.400 m liegt. So konnten vor allem Christine Kräfte sammeln und gut schlafen. | ![]() |
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In der Kühle des Abends sind wir los gezogen und haben die Abendstimmung fotografiert. |
In einem Restaurant gab es nicht nur sehr leckeres Essen, sondern auch Lifemusik. Die Südamerikaner feiern Ostern, soweit sind die Missionare gekommen, aber die Art wie sie feiern ist ihre eigene geblieben. | ![]() |
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Hier handelt es sich nicht um ein besonders kleines Feuerzeug, sondern um ein sehr großes Exemplar eines versteinerten Zahns eines prähistorischen Haifischs. |
Wir entscheiden uns von San Pedro aus nicht durch die Wüste nach Norden zu fahren, sondern am Meer entlang. Die feuchte Meeresluft tut uns gut und so verbringen wir eine Nacht am Strand. | ![]() |
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In Iquique halten wir nur zum Tanken. Die Wellen sind hier noch höher
als an unserem Lagerplatz. Überall in er Stadt sind Tsunami -
Fluchtwege
ausgeschildert. Das erscheint uns notwendig. Bereits ein paar Kilometer vorher haben wir ein Ehepaar aus Bonn getroffen und mit ihnen gemeinsam gegessen. Welch eine Freude, an Ostern gemeinsam mit 2 Menschen aus der Heimat essen zu dürfen. |
Von Iquique aus geht es zurück in die Wüste. Die Straße geht direkt am Stadtrand steil den Berg hinauf. So bekommen wir einen tollen Blick über die Stadt und sehen, wie weit die Dünen an den Pazifik heranragen. | ![]() |
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Tom transportiert seine Weinvorräte im Platipus-Beutel. Irgendwie erinnert uns dieser Beutel doch arg an Blutkonserven. |
An den Ruinen der Ortschaft Dolores, die im Jahre 1879 den Grenzstreitigkeiten zwischen Chile und Peru/Bolivien zum Opfer fiel, verbringen wir eine Osternacht mit Osterfeuer. | ![]() |
angekommen: | |||||||||||||||||||||||
Die Fähnchen markieren die Stationen auf der
siebten Etappe unserer Südamerikatour von Santiago de Chile nach
Arica (ca. 3000 km gefahrene Strecke). Das waren:
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![]() 17.03.2007 - 12.04.2007 |
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